Zusätzlich zu den religiösen Festen, die den Jahresablauf strukturierten, gab es zu dieser Zeit zwei Ereignisse, auf die die Dorfbewohner sich am meisten freuten: der Nationalfeiertag am 14. Juli und die Kirchweihe Mitte September.
Am Abend des 13. Juli gab es zur Freude der vielen Zuschauer aus der Gemeinde ein Feuerwerk, das vom Hauptmann der Feuerwehr vorbereitet wurde. Das Spektakel fand in der Dämmerung vom Balkon des Rathauses aus statt.
Am nächsten Tag, dem 14. Juli, rauschte das Fest in vollem Gange auf dem Marktplatz weiter. Versammelt um einen Klettermast mit von der Spitze herunterhängenden Lebensmitteln versuchten die jungen Leute unter dem Jubel der Dorfbewohner diese zu fangen. Das Sackhüpfen war die zweite große Attraktion des Festes. Das nicht zu vermeidende häufige Hinfallen der Teilnehmer löste bei vielen das Lachen aus. Das letzte Spiel bestand darin, mit verbundenen Augen Geldmünzen mit den Zähnen abzureißen.
Der Tag endete mit einem Ball, der die ganze Nacht andauerte und in einer aufgeheiterten Stimmung verbracht wurde. Mitunter tranken manche Männer zu viel, und die Gemüter erhitzten sich dabei sehr. Dann kam es zu Rangeleien auf der Straße. Hinterher kehrten die Männer zurück, um in aller Ruhe weiter zu trinken, als wenn nichts passiert wäre.