Feldpostbriefe

Bei den Soldaten des Ersten Weltkrieges, die als Wehrpflichtige an die Front geschickt wurden, war naturgemäß das Bedürfnis, Kontakt mit der Familie zu Hause zu halten und auch aus der Ferne „nach dem Rechten“ zu schauen, groß. Dementsprechend war auch das Aufkommen der Feldpost. In den etwa 800 Feldpoststellen, wurden täglich (!) etwa 19 Millionen Sendungen von der Front in die Heimat und umgekehrt bearbeitet, wozu etwa 8000 Postbeamte im Einsatz waren.

Eine Zensur der Feldpost fand statt, wenn auch in deutlich geringerem Maße bei den Briefen und Postkarten von der Heimatfront.

In der Lippischen Post vom 31. August 1914 wurden für die Bevölkerung die wichtigsten Bestimmungen für die Feldpost aufgeführt. Demnach wurden gewöhnliche Briefe bis 50 g und Postkarten portofrei versandt, was vielleicht auch die rege Nutzung dieses Mediums erklärt. Die Mobilität des Heeres bedingte eine genaue Bezeichnung des Adressaten nach Dienstgrad, Namen und Truppenteil, damit die Post ihn auch tatsächlich am aktuellen Standort erreichte. Der Absender musste zudem immer angegeben werden.