Ausbildung in der Jugendwehr

Als Ergebnis dieser Werbung erschienen dann am 8. November 1914 auf dem Schulhofe des Gymnasiums in Lemgo etwa Hundert Jugendliche. Begonnen wurde mit Exerzieren, was aber nicht den erhofften Erfolg brachte, so dass weitere Übungsabende angesetzt wurden, die im Dezember 1914 zweimal wöchentlich durchgeführt wurden. Die notwendige Beschaffung der Ausrüstung wurde von Seiten der Stadt mit 500 Mark unterstützt (LP, 15.12.1914).

Problematisch war die kontinuierliche Teilnahme der Jugendlichen an den Übungen. In einem Artikel der Lippischen Post vom 28.9.1915 wurde zu einer regen Teilnahme aufgefordert, da auch durch Abgänge (Einberufung, Freiwillige) die Beteiligung zu sinken drohte. Zudem waren die Arbeitsgeber (v.a. Handwerksmeister) nicht wirklich begeistert, dass ihre Lehrlinge an den Übungen teilnahmen, und im Betrieb fehlten. „Noch einmal richten wir an Eltern und Arbeitgeber die dringende Bitte: schickt die jungen Leute zur Jugendkompagnie!“

Die Einrichtung der Jugendwehren nahm offensichtlich ein Geschäftsmann zum Anlass, sein Angebot an Schusswaffen daraufhin auszurichten: Zeitungsanzeige für Schusswaffen für die Jugend (LP, 24.12.1915).