Bildung der Jugendwehren

Die jüngeren Schüler, die noch nicht eingezogen worden waren oder zu jung, um sich als Kriegsfreiwillige melden zu können, konnten zunächst an den Übungen der Jugendwehr teilnehmen.

Grundlage für die Arbeit der Jugendwehren in Lippe war der preußische Erlass betreffend die militärische Vorbereitung der Jugend während des mobilen Zustandes. Zielgruppe waren die 16 bis 20jährigen die eine militärische Vorbildung erhalten sollten. Auf diesem Feld engagierten sich auch die Kriegervereine; die Ausbildung lag in den Händen altgedienter Soldaten (Veteranen). Die Leitung hatte in Lemgo der Gymnasialdirektor Schurig. In Brake bildete sich etwa zeitgleich auch eine Jugendwehr unter Leitung des Medizinalrates Dr. Alter (Lindenhaus). Nach einem Bericht der Lippischen Post vom 3. Dezember 1914 waren zu diesem Zeitpunkt in Lippe bereits 3000 Jungen den Jugendwehren beigetreten. Es galt das Prinzip der Freiwilligkeit, auch wenn Druck ausgeübt und Appelle an die vaterländische Gesinnung, die „Ehre“ und das Pflichtbewußtsein der Jugendlichen gemacht wurden. Seit dem November 1914 wurden dahingerichtete Artikel in der Lippischen Post immer wieder veröffentlicht.