Das Ende der Garnison

Die Hoffnung, eine Garnison dauerhaft in Lemgo zu behalten, gab man in Lemgo offensichtlich noch nicht auf. In der Stadtverordnetenversammlung vom 16. Juni 1915 stellte der Stadtverordnetenvorsteher den Antrag, der Magistrat solle über diese Frage mit dem Preußischen Kriegsministerium verhandeln. Das Ergebnis muss jedoch negativ gewesen sein, denn am 23. November 1917 teilte der Bürgermeister, inzwi-schen Franz Möller, den Stadtverordneten mit, dass das Bataillon aufgelöst werden würde. Seine Bemühungen um den Erhalt des Garnisonsstandortes seien vergeblich gewesen.

Über die Abschiedsfeier und die dabei gehaltenen Reden ist eine Abschrift aus den 1940er Jahren erhalten. Der ursprüngliche Zeitungsartikel erschien am 2. Januar 1918 in der Lippischen Post. Der Kommandeur ging dabei auf die Rekrutenausbildung und die besonders guten Beziehungen zur Stadt und ihren Bürgern ein. Zum Abschied wurde ein Denkmal in Erinnerung an das Bataillon in Lemgo aufge-stellt. Das Denkmal bestand aus vier Findlingsblöcken, die vom ehemaligen Exerzierplatz des Biesterberges heruntergebracht worden sein sollen. In einem der Findlinge ist das Eisenkreuz und darin die Nummer des Bataillons eingetragen.

Erst 1936 sollte Lemgo dann tatsächlich dauerhafter Standort einer Garnison werden, der Artillerie Beobachtungsabteilung B 6 und nach 1945 der britischen Besatzungsstreitkräfte bis 1993.