Der Zweigverein in Lemgo

Das Gründungsdatum und die näheren Gründungsumstände des Lemgoer Zweigvereins sind unklar. Mitgliederlisten liegen leider auch keine vor, dafür aber ein umfangreiches Protokollbuch aus den Jahren 1915 bis 1938, dem Jahr der Auflösung und Eingliederung in das Deutsche Rote Kreuz. Vereinzelt werden in den Protokolleintragungen auch die Namen der Frauen genannt, die alle den höheren Gesellschaftsschichten der Stadt angehörten. Über die Tätigkeiten des Vereins vor dem Krieg erfährt man wenig. Finanzielle Unterstützungen für ärmere Personen (Wohlfahrtspflege), Sorge und Pflege von Kleinkindern und die Ermöglichung von (Bade-)Kuren zählten dazu. Daneben führte der Verein seit 1904 das sogenannte Siechenhaus (Rampendahl 64), eine Art Altersheim. Davor hatte sich dort das einzige Krankenhaus der Stadt - gegründet 1877 - befunden, bis es durch den Krankenhausneubau an der Rintelner Straße (Wolffsche Stfitung) 1900/01 überflüssig geworden war. Die Verwaltung des Krankenhauses im Rampendahl lag auch in den Händen des Vereins, der sich demnach bereits vor 1877 gegründet haben müsste.