Eine Unteroffizierschule in Lemgo?

Im September 1914 wendete sich der Schulvorstand der Lemgoer Bürgerschule an den städtischen Magistrat, um mitzuteilen, dass man bereit sei, das Schulgebäude an der Echternstraße für die mögliche Unterbringung einer Unteroffizierschule zur Verfügung zu stellen. Voraus gegangen war eine Anfrage der fürstlichen Regierung an die Stadt, ein geeignetes Gebäude zur Verfügung zu stellen.

Der Schulvorstand begründete seine Entscheidung so:

"Wir bringen ja allerdings eine große Zahl von Klassen und Kindern in einem Schulhause und auf einem Schulhofe zusammen, aber der Zustand ist ja nur vorübergehend, und dann handelt es sich einmal um das deutsche Vaterland, und zum andern gewinnen wir vielleicht für unsere Vaterstadt die Unteroffizierschule als dauernde Einrichtung; denn wir glauben auch, annehmen zu dürfen, daß Militärbehörde und Regierung der Stadt die Schule auch nach dem Kriege lassen werden. Wir bitten nun fürstliches Konsistorium, unserem gefasten Beschlusse beizutreten und die geplante Einrichtung gutzuheißen zum Segen des Vaterlandes und der Stadt Lemgo" (Sta L A 2256 186r – 187v).

Die Hoffnungen der Lehrer an der Lemgoer Bürgerschule auf eine längerfristige Ansiedlung einer Unteroffizierschule in Lemgo bewahrheiteten sich allerdings nicht. In der Stadtverordnetenversammlung vom 26.10.2014 (vgl. StL A 503) wurde bereits vermerkt, dass die Unteroffizierschule endgültig nach Münster kommen sollte.