Lemgo im historischen Stadtgrundriss um 1885/86

Auf dem Stadtplan von Gier (um 1885) präsentiert sich Lemgo in seinem Grundrisskern noch als mittelalterliche Stadt. Die Bebauung konzentriert sich deutlich auf das Gebiet innerhalb der Wallanlagen, entlang der alten Staßenverläufe. Dichter bebaut im nördlichen Bereich (Altstadt) und weniger dicht im südlichen Bereich (Neustadt). An den Ausfallstraßen nach Rinteln, Detmold, Lage und Herford sind erste Ansätze einer Außenbesiedlung erkennbar. Industrieunternehmen befinden sich vereinzelt in den noch unbebauten Gebieten. Die Möglichkeit, in der sog. Feldmark (das zur Stadt gehörige, aber außerhalb der Stadtmauern liegende Gebiet aus Feldern und Wiesen) zu siedeln, eröffnete der städtische Magistrat erst 1867. Vorher musste jedes Bauvorhaben als Neusiedlerstätte vom Rat genehmigt werden.