Mit der Mobilmachung waren bereits zahlreiche Schülerinnen und Schüler als Kriegsfreiwillige, auch aus Lemgo, ins Feld gerückt.
„Nach dem Bußtage am 5. stellten sich die Kriegsfreiwilligen. Welch stattliche Zahl auch aus unserer Gemeinde! Von Schülern der Schule zu St. Johann seit 1905 traten, freudig dem Rufe ihres geliebten Kaisers folgend, ein: im ganzen bis 1. Oktober 1915 – 32 Jünglinge in der Blüte ihrer Jahre. Gott mit Euch! Ihr hochgemuten Kriegsfreiwilligen! Wohl sehr glücklich ist, wer zu sterben weiß für Gott und das teure Vaterland! Euer edler Name ist geweiht – der Unsterblichkeit!“ (Schulchronik St. Johann)
Oder aus der Schulchronik in Wiembeck:
„Besonders ungeduldig wurde die Jugend. Sie fürchtete zu spät zu kommen und woll-te doch sie gern auch dabei gewesen sein. (…) Die oberen Klassen der höheren Schulen verließen die Schulbank und meldeten sich zu den Fahnen; darunter waren Jünglinge, die kaum 17 Jahre alt waren, oft fuhren sie nach 5,6 Garnisonorten und baten, ja bettelten um Annahme. Kaum 10 Wochen dauerte die Ausbildung, so daß wohl manche kaum mit dem Gewehr fertig werden konnten, dann gings hinaus ins Feld, und die Heldentaten der deutschen Jungen in Flandern, unter denen auch viele Lipper waren, die unter dem Gesang des Deutschlandliedes die feindlichen Gräben stürmten, sind unvergeßlich. Aber der Tod hatte unter ihnen eine schreckliche Ernte gehalten und heute ist es uns unbegreiflich, wie man sie, die so wenig ausgebildet waren, in den Tod schicken konnte. Aber damals war Ersatz nötig!“
Auch vom Lemgoer Jungengymnasium traten zahlreiche Abiturienten oder auch Schüler der oberen Klassen als Freiwillige in den Kriegsdienst. Nach der Jubiläumsschrift der Schule zur 350-Jahrfeier waren dies : Theodor Gleis (Bethel), Fritz Kampmann (Lieme), Friedrich Klemme (Brake), Erich Krügermeyer (Lemgo), Heinrich Kuhlmann (Lemgo), Hans Lindemann (Lemgo), Johannes Schmidt (Lemgo), Ernst Tewesmeier (Brakelsiek), Siegwart Volland (Lemgo), Theodor Waubke (Bielefeld), Walter Wiegrebe (Barntrup), Heinrich Brinkmeier (Wahmbeck), Martin Brinkmeier (Hardissen), Karl Corvey (Hohenhausen), Georg Fassemeier (Bentorf), Wilhelm Höthker (Lemgo), Kalr Klein (Dillenhütten), Friedrich Varenholz (Lemgo), Karl Wachsmuth (Oerlinghausen), Wilhelm Mesch (Laubke), Fritz Müller (Lemgo), Erich Fleege (Lemgo), Fritz Begemann (Wendlinghausen), Erich Kuhlemann (lemgo), Friedrich Brandes (Lemgo) und Ernst Trabant (Lemgo). Eine von Walter Steinecke später gestaltete Gedenktafel für die im Krieg gefallenen Schüler führten mehrere dieser Namen auf...