Unterbringung der Soldaten

Die Verwundetenkompagnie wurde im Schützenhaus untergebracht, die Küche mit der Küchenverwaltung in der Bürgerschule Echternstraße, der Stab und die Zahlmeisterei mit Bekleidungskammer im sog. Waisenhaus, ein weiterer Standort der Lemgoer Bürgerschule, und die Hauptwache des Bataillons im sog. Ballhaus am Marktplatz. Der Schützenplatz am Schützenhaus diente als Exerzierplatz und der Biesterberg wurde für Geländeübungen genutzt. In der früheren alten Töchterschule (vermutlich das Süsterhaus, heute Stadtarchiv) sollen sich Arrestzellen befunden haben.

Das Bataillon pachtete etwa 22ha Ackerland an, das von den Soldaten in Eigenregie bewirtschaftet wurde. Die Offiziere speisten gemeinsam im Hotel Losch (Mittelstraße 54). Im Stadtbild zeigten sich die Soldaten bei Geländeübungen oder bei Vereidigungen auf dem Lemgoer Marktplatz.

In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 14.12.1914 wurde die Notwendigkeit begründet, Stadtpläne zu beschaffen, da diese von Soldaten der Garnison benötigt würden. Zum 22. April 1915 sollten dann weitere 778 Soldaten nach Lemgo verlegt werden. Die Gesamtstärke der Garnison betrug damit insgesamt 1878 Mann.