Der "Butterkrieg"

Die Preise für Lebensmittel stiegen im Sommer 1915 an. Besonders bei Fleisch, Butter, Eier und Zucker (LP, 12.7.1915). Diese Preissteigerungen sollten unterbunden werden, da die Kunden ansonsten die Waren gar nicht mehr kaufen würden.

Als im August 1915 eine Händlerin auf dem Lemgoer Markt 1,80 Mark für 1 Pfund Butter verlangte, umzingelten die Lemgoer Kundinnen die Bäuerin mit drohenden Gebärden, ohne dass es zu "Schlimmerem" gekommen wäre. Im Artikel wurden Höchstpreise gefordert, um diesem Treiben Einhalt bieten zu können (LP, 25.8.1915). Vergleiche mit Großstädten wurden gezogen, in denen aber die Lebensmittel günstiger seien.

Im April 1917 kam es anscheinend in Lemgo zu einer Butterknappheit. In einem Leserbrief, abgedruckt in der Lippischen Post (21.4.1917) wurde dies darauf zurückgeführt, dass die milchproduzierenden Landwirte zu zurückhaltend mit der Milchlieferung seien. Nur durch die LWG käme überhaupt noch Milch zur Butterherstellung. Rein rechnerisch würde die Menge an Kühen und Milch in Lemgo und Umgebung ausreichen. Die Landwirte würden aber von der Zwangslieferung befreit, sie würden die Milch an das Vieh verfüttern, stattdessen müsste man strenger sein und empfindlichere Strafen aussprechen, die Landwirte in keinem Falle mehr selbst „buttern“ lassen.